Klug und wild: Verborgene Schätze der Ostrockgeschichte
In einem sehr persönlich gefärbten Büchlein erinnert sich der Dresdner Autor Mathias Bäumel an polnische, tschechoslowakische, ungarische und jugoslawische Bands der sechziger und siebziger Jahre.
Beat- und Rockmusik gab es in den realsozialistischen Ländern seit Anfang der sechziger Jahre. Die ersten Langspielplatten erschienen ab etwa Mitte des Jahrzehnts. Ästhetik und Gestus dieser Musik waren meist an westlicher Rockmusik orientiert. Dennoch entstanden immer wieder Platten, die etwas Besonderes waren und die auch auf gesamteuropäischer Ebene sehr gut mitmischen konnten. Einerseits, weil sie musikhandwerklich exzellent europäisch-regionale Musikformen aufgriffen und andererseits, weil sie durch gedanklichen Horizont und inhaltliche Botschaft einen hohen künstlerischen Anspruch verdeutlichten. Durch beide Aspekte hoben sich diese Langspielplatten vom allgemeinen Pop-Rock-Brei ab. In manchen Fällen überzeugen die Aufnahmen jener Zeit aber auch durch eine Rock-Wildheit, wie man sie in jenen Ländern nicht vermutet hätte.
Im Mittelpunkt des neuen Buches »Wiederentdeckt. Verborgene Schätze der Ostrockgeschichte« stehen Schallplatten von Bands und Solisten aus Polen, der damaligen Tschechoslowakei, Ungarn und aus dem früheren Jugoslawien. Auswahlkriterium war für den Dresdner Autor und Musikjournalisten Mathias Bäumel vor allem, ob die Gruppen zwischen Mitte der sechziger und Mitte der siebziger Jahre Platten veröffentlicht haben, die man künstlerisch zur damaligen Spitze der Rockmusik Europas zählen darf.
Mathias Bäumel: »Wiederentdeckt. Verborgene Schätze der Ostrockgeschichte«
Verlag der Kunstagentur Dresden, 2015.
ISBN 978-3-9817866-0-6
6,95 Euro
Das Buch ist ab 12. Dezember im Buchhaus Loschwitz und dem Sweetwater Record Store erhältlich.
Hier können Sie eine druckfähige Version des Covers herunterladen.